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ADHS Studie
Ritalin enthält Methylphenidat, einen Amphetamin-Verwandten, und fällt daher weltweit unter das Betäubungs-
mittelgesetz

Ritalin wird in der Szene als Speed angeboten. Speed kann Schäden im Bereich der Hirnsubstanz und damit bleibende psychische Defekte erzeugen

Ritalin ist im Sport nicht zugelassen - besonders in Internationalen Wettkämpfen (Doping)

Ritalin
in Kombination mit anderen Drogen kann zu Vergiftungen (Intoxikationen) führen



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© Colourbox
Nicht nur Spitzensportler dopen

Die gedopte Gesellschaft
Von Sylvie-Sophie Schindler

Fast jeder zehnte Freizeitsportler hat schon mindestens einmal gedopt, Schüler greifen zu rezeptpflichtigen Mitteln, um ihre Konzentration zu erhöhen, Pharmakonzerne verdienen Milliarden mit Lifestyle-Präparaten. Ist Doping in der Gesellschaft ein größeres Problem als im Spitzensport?

Quelle: stern.de


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9,4 Prozent der Deutschen, die regelmäßig im Fitnesstudio trainieren, haben schon einmal gedopt, beispielsweise mit Anabolika oder Wachstumshormonen. Dies fanden Wissenschaftler der Universität Tübingen heraus, die 685 Sportler aus 130 Fitness-Studios befragten. Auch andere Freizeitsportler, beispielsweise Hobby-Marathonläufer, vertrauen nicht immer auf ihre natürliche Kraft. Experten schätzen, dass sich 350.000 sportlich Aktive in Deutschland Mittel zur künstlichen Leistungssteigerung holen. Die Schlagzeilen machen andere: Im Spitzensport scheint ein Doping-Skandal den anderen zu jagen. Siehe auch die aktuelle Diskussion zum Thema Gendoping. Folgt man den Berichterstattungen, sind gefühlte fünfzig Prozent der Hochleistungssportler gedopt. Die Zahlen, die Mario Thevis, Doping-Forscher an der Deutschen Sporthochschule in Köln, nennt, sprechen eine andere Sprache: Ein bis zwei Prozent aller Spitzensportler würden zu Dopingmitteln greifen. Liegt also, so legt es zumindest der Zahlenvergleich nahe, das wahre Problem des Dopings nicht im Spitzensport, sondern im Freizeit- und Breitensport?

Franz zum Beispiel. 42 Jahre alt, 1,91-Meter-Statur, von Beruf Architekt. Seine Muskelberge sind tagsüber unter Hemd und Anzug versteckt. Oft ist es erst nach 22 Uhr, wenn Franz das Fitnessstudio betritt, wo er fünf Mal pro Woche Gewichte stemmt. "Ein durchtrainierter Körper gehört zu einem erfolgreichen Menschen", sagt Franz mit einem Blick, der keinen Widerspruch duldet. Anfangs sei es ihm, wie er erzählt, schwer gefallen, lange zu trainieren. Er sei auch sehr ungeduldig gewesen. "Ich wollte möglichst schnell einen Top-Body", sagt er. "Ich will mich ja noch im Spiegel angucken können." Und überhaupt: "Welche Frau mag schon einen abgeschlafften Kerl?".

Ein Kumpel aus dem Fitnessstudio steckte ihm irgendwann Pillen zu, er nannte sie "kleine Helferchen zur Leistungssteigerung". Franz teste die Pillen aus und stellte mit Freude fest: "Da geht tatsächlich noch mehr." Über die gefährlichen Nebenwirkungen denkt Franz nicht nach und auch nicht über das Risiko, unsaubere Ware zu bekommen. "Ich bin in Topform", sagt er, und als wäre es eine Entschuldigung: "Ich bin schließlich nicht der Einzige, der diese Dinger nimmt."

20 Milliarden für Lifestyle-Medikamente Nicht nur Freizeitsportler dopen. Auch im stinknormalen Alltag wird schnell zur nächsten Kapsel gegriffen, etwa um Kopfschmerzen zu lindern, die Nerven zu beruhigen, die Konzentrationsfähigkeit zu steigern, Kilos purzeln zu lassen, Haare zum Wachsen zu bringen und was nicht alles mehr. Oft mit einer Selbstverständlichkeit, als wäre Pillen zu schlucken ein angeborener menschlicher Reflex - und harmlos. Sinn der Selbstmedikamentation ist nicht ausschließlich die Bekämpfung von Defiziten oder Schmerz, sondern immer häufiger die Optimierung des äußeren Erscheinungsbildes und die Steigerung von Fähigkeiten und Wohlbefinden. Für die Hersteller ein lukrativer Markt: Rund 20 Milliarden Euro werden pro Jahr mit so genannten Lifestyle-Medikamenten gemacht. Auch kommen beim Alltags-Doping Mittelchen zum Einsatz, die eigentlich an einen anderen Personenkreis adressiert sind. Beispielsweise Alzheimer-Präparate, die Schüchterne anwenden, um bei einem Vorstellungsgespräch oder einem Date weniger gehemmt zu sein. Oder, anderes Beispiel: ADHS -Präparate. Entwickelt für Kinder, die an einem Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom leiden - und längst Modedroge bei Schülern und Studenten, vor allem während Prüfungs- und Klausurenzeiten. Die Nachfrage ist beträchtlich: Der Verbrauch von ADHS -Präparaten stieg in den letzten dreizehn Jahren um mehr als 3000 Prozent an. Der darin enthaltene Wirkstoff Methylphenidat vertreibt Müdigkeit, wirkt euphorisierend, steigert die Aufmerksamkeit und ermöglicht nächtelanges Lernen. Methylphenidate gehörten zu den Amphetaminen und fallen damit unter das Betäubungsmittelgesetz - ob die Medikamente abhängig machen, ist heftig umstritten. Nicht umstritten sind die Nebenwirkungen wie unter anderem Übererregbarkeit, Müdigkeit, Traurigkeit, Ängstlichkeit, Weinerlichkeit, Schwindel, Gewichtsverlust und Schlaflosigkeit.

Wie selbstverständlich die ADHS -Mittel zum Schulalltag gehören, zeigt ein Ausschnitt aus dem Kinofilm "Juno": Frage: "Hast du die Hausaufgaben schon fertig?" Antwort: "Nein, eigentlich wollte ich sie gestern abend machen, aber ich kann mich so schlecht konzentrieren." Dann das Angebot: "Ich kann dir ja was von meinem Ritalin verkaufen." Lara aus München, 16 Jahre alt, rote Haare, doppeltes Nasen-Piercing, kennt solche Gespräche nicht aus dem Kino, sondern vom Schulhof. Nächstes Jahr wird sie ihr Abitur schreiben. "Da kriege ich jetzt schon die Krise", sagt sie. "Ich kann mich nur schlecht konzentrieren. Das Lernpensum schaffe ich so auf keinen Fall." Auf dem Schulhof sei ihr bereits mehrfach "dieses ADHS -Medikament" angeboten worden. "Vor allem Abiturienten kaufen die Dinger wie verrückt", sagt Lara. "Kann schon sein, dass ich das Zeug auch mal ausprobiere." Sie sagt das so, als ginge es um eine neue Sorte Milchshake.

Ist der Körper letztlich nur noch Maschine?

Doping ausschließlich zu verteufeln, findet die Medizinethikerin Bettina Schöne-Seifert falsch. "Der Mensch will immer mehr, das liegt in seiner Natur. Warum soll er sich dafür quälen, wenn ihm die Sache erleichtert wird?", sagt sie. "Was spricht dagegen, sich besser stellen zu wollen, leistungsfähiger zu werden und sozial kompetenter?" Dieser Überlegung schließen sich viele Gegenfragen an. Wie fair ist es, sich einer Konkurrenzsituation mit chemischen Substanzen zu stellen? Lassen sich die Grenzen des menschlichen Körpers beliebig erweitern? Ist der Körper letztlich nur noch Maschine, die künstlich optimiert werden kann? Wohin führt das? Wann droht der Kollaps? Welches Welt- und Menschenbild steht eigentlich hinter der Praxis von Doping? Wo bleibt der Respekt vor der Natur des Menschen? Und: Ist die Sache überhaupt noch kontrollierbar?

Auf dem Schwarzmarkt boomt der Handel mit Dopingsubstanzen, wie der Dopingexperte Mario Thevis bestätigt: "Insbesondere im Freizeit- und Breitensport haben wir es fast ausschließlich mit Schwarzmarktprodukten zu tun." Und genau darin liege eine große Gefahr: "Nicht selten werden Fälschungen angeboten." Mitunter würden toxische Substanzen beigefügt, Todesfälle seien bekannt. "Es gibt kaum, wenn nicht gar keine Kontrollmöglichkeiten des Missbrauchs", sagt Thevis. Der Dopingexperte plädiert dafür, den betrügerischen Athleten Doping möglichst schwer zu machen, unter anderem auch deshalb, weil Spitzensportler eine nicht zu unterschätzende Vorbildfunktion hätten. Ob das Doping in der Gesellschaft dadurch zu stoppen ist, bleibt jedoch fraglich.






Quelle: stern.de

 

 


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