Wir schauen unserem Leben mit einem gelähmten Willen zu, als würde unser Leben vorbestimmt sein. Zum Glück haben wir ja noch unsere Freizeit, könnten wir sagen, und flüchten in den Modetrend ‚Aktivitätsdrang'. Wer kennt dieses Gefühl nicht? Man will ja schliesslich nicht zum alten Eisen gehören. Anders gesagt, man will in der heutigen Gesellschaft noch aktuell bleiben, fit, schön und gesund: Dies suggeriert uns zumindest die Medienwelt, und wir streben diesem Idealbild vorbehaltlos nach, wenn es sein muss, sogar mit dubiosen Vitaminen und Medikamenten. Dies gilt auch für unsere Kinder.
Wir sind ihr Vorbild, und so ist es für Jugendliche nichts Aussergewöhnliches, sich bei Bedarf ebenfalls mit Vitaminen oder Medikamenten einzudecken. Bei Konzentrationsschwäche, schwachen Leistungen und Nervosität in der Schule wird von Jugendlichen zunehmend das so genannte ‚Vitamin R' eingenommen. ‚Vitamin R', auch Billigkoks genannt, ist nichts anderes als das Medikament Ritalin in Pulverform, welches geschnupft oder gegessen wird. Die Folge ist die gleiche: kurze, intensive Phasen höchster Energie – Doping zum Zweck enormer Leistungssteigerung. Ritalin wird in der Szene oft als Speed verkauft und ist praktisch auf jedem Schulhof erhältlich. Vermehrt wird es jetzt aber auch bedenkenlos von den Ärzten verschrieben: zur Behandlung von Kindern, die durch ihre Nervosität und schwache Schulleistungen auffallen, d.h. so genannter ADHS-Kinder, die unter dem Syndrom Aufmerksamkeitsdefizit /Hyperaktivitätsstörung leiden.
„Cool: von Klein auf und offiziell unter Drogen gesetzt!“
Die Nebenwirkungen können jedoch fatal sein: In Überdosen führt Ritalin zu Krämpfen und in seltenen Fällen auch zu
Infarkten. Ebenso besteht bei Absetzung des Präparats eine Suchtgefahr sowie eine ausgeprägte Selbstmordgefahr. Ritalin enthält Methylphenidat, eine Amphetaminähnliche Substanz, und fällt daher weltweit unter das Betäubungsmittelgesetz.
„In Phoenix (Arizona) müssen sich inzwischen Eltern Entziehungstherapien unterziehen, nachdem sie das Ritalin ihrer Kinder schluckten. Die US-Drogenbehörde DEA (Drug Enforcement Administration) hat das Medikament neben Kokain und Methadon als Droge der Stufe 2 auf die Bekämpfungsagenda genommen.“
(Quelle: http://www.sterneck.net/cybertribe/drogen/konrad-lischka/index.php)
Liebe Eltern, wollen wir immer noch wie gelähmt zusehen?
8.8.06 / *Markus Baettig
* Name geändert
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